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Das Dorf wieder Dorf sein lassen


„Wir hängen in der Luft“

Förderverein ringt um Pachtvertrag für Generationenhof in Schenklengsfeld 

Seit über zwei Jahren ringt der Förderverein Generationenhof in Schenklengsfeld mit der Gemeinde um einen Pachtvertrag für das ambitionierte Projekt. 

 „Die Situation ist kaum noch auszuhalten. Wir hängen buchstäblich in der Luft“. Wenn es um das Thema Pachtvertrag geht, wählt Dr. Frank Klein, der Vorsitzende des Schenklengsfelder Fördervereins Generationenhof, inzwischen drastische Worte.


Sind enttäuscht vom Vorgehen der Gemeinde: Fördervereinsvorsitzender Dr. Frank Klein und sein Stellvertreter Norbert Kottmann in der Kultur- und Feierscheune.

© Foto: Jan-Christoph Eisenberg

Eigentlich würden der Allgemeinmediziner, sein Stellvertreter Norbert Kottmann und ihre Mitstreiter gerne das tun, wofür der Förderverein im Juni 2016 gegründet worden ist: Den Generationenhof im Ortsteil Oberlengsfeld mit Leben füllen. Die ehemalige Hofreite ist zur Begegnungsstätte mit Kultur- und Feierscheue, Toilettenanlage, Seminar- und Übungsraum sowie Café umgestaltet worden – finanziert aus dem Regionalentwicklungsprogramm Leader und von der Gemeinde Schenklengsfeld, verwirklicht durch rund 4000 unentgeltliche Arbeitsstunden ehrenamtlicher Handwerker.

Bis zur Corona-Pandemie hat die Gruppe „Generationen treffen sich“ des Vereins dort auf Spendenbasis das Café Miteinander veranstaltet. Weitere Aktivitäten seien längst geplant: „Dorfhochschule“ nennt der Vorsitzende das Konzept aus Vorträgen, Veranstaltungen und Seminaren, bei denen die älteren Einwohner der jüngeren Generation beispielsweise traditionelle Handwerkstechniken vermitteln könnten.

Seit mehr als zwei Jahren warte der Verein jedoch auf einen Pachtvertrag. Die erste Bitte nach einem solchen Regelwerk habe die Gemeinde im Sommer 2017 mit Hinweis auf laufende Bauarbeiten abgelehnt. Ein im Juli 2018 vom Vereinsvorstand an die Gemeinde gesendeter Entwurf sei im darauffolgenden Dezember mit einigen Änderungen zurückgekommen. Knackpunkt: Die Verkürzung der Kündigungsfrist auf sechs Monate, was eine Jahres-Terminplanung unmöglich machen würde, verdeutlicht Frank Klein.


Kräftig zugepackt: Mehr als 4000 Arbeitsstunden haben ehrenamtliche Helfer aus dem Umfeld des Fördervereins Generationenhof bei der Umgestaltung der ehemaligen Hofreite geleistet. Unser Archivbild entstand bei einem Arbeitseinsatz im Frühjahr 2017. Foto: Mario Reymond

Auf eine weitere durch den Verein bearbeitete Fassung aus dem Januar 2019 habe die Gemeinde im Juni 2019 abermals mit einem Vertragsentwurf reagiert – der allerdings nicht an den Förderverein, sondern an die in dieser Fassung ebenfalls als Mitnutzer genannten übrigen örtlichen Vereine versendet worden sei. Zwischenzeitliche Irritationen um den Kirmesburschen zugesicherten Lagerflächen in der Festscheune seien letztlich innerhalb von sechs Wochen aus der Welt geschafft worden, indem ein anderer Lagerraum gefunden wurde, sagt Frank Klein.

Ein dem Verein von der Gemeinde im Februar 2020 vorgelegter Vertrag sehe die übrigen Vereine als Mitnutzer vor – obwohl diese daran gar kein Interesse hätten, betont der Vorsitzende und verweist auf ein entsprechendes Protokoll einer Zusammenkunft von Vereinsvertretern.

Niemand solle vom Generationenhof vertrieben werden, betonen Klein und Kottmann – im Gegenteil. Das im Gemeinde-Entwurf geforderte Einvernehmen aller Beteiligten berge aber die Gefahr einer gegenseitigen Blockade. Deshalb müssten Koordination von Raumbelegung, Schlüsselgewalt oder Reinigung in einer Hand beim Förderverein liegen, argumentieren die Vorstandsmitglieder.

Am 9. Juni habe der Vereinsvorstand schließlich erstmals mit dem Gemeindevorstand über die strittigen Punkte sprechen können. Einen danach in Aussicht gestellten überarbeiteten Vertrag habe der Verein noch immer nicht erhalten, dafür einen Protokollauszug, der den Gesprächsverlauf laut Norbert Kottmann jedoch nur unzureichend widerspiegele.

Besonders ärgert den Vorsitzenden, dass vonseiten der Gemeinde zwischenzeitlich lange Funkstille herrsche: „Es wird nicht mit uns gesprochen, sondern über uns“. Die Pachtsumme von 120 Euro pro Jahr sei zwar nicht hoch, im Gegenzug fielen für die Gemeinde aber Verwaltungsaufwand, Energiekosten und Reinigung weg, argumentiert Klein. Zudem wolle der Förderverein den Generationenhof nicht als Vereinsheim für interne Zwecke pachten, sondern für regelmäßige öffentliche Veranstaltungen zum Wohle des Miteinanders in der Gemeinde. Die seien auch Voraussetzung für die Leader-Förderung.

Viele Vereinsmitglieder seinen längst frustriert. Komme keine Bewegung in die Sache, werde sich der Förderverein in letzter Konsequenz vermutlich auflösen. „Dann wäre die ganze Mühe vergebens gewesen“, merkt Frank Klein an.

Diesem Artikel angefügt ist ein Auszug einer Stellungnahme unseres Bürgermeisters Carl Christoph Möller.

 

Im Folgenden wiedergegeben ist der volle Text der Stellungnahme von Bürgermeister Möller, veröffentlicht unter www.Schenklengsfeld.info/leserbriefe , nicht die redaktionell bearbeitete Variante der Hersfelder Zeitung.

 

Stellungnahme des Schenklengsfelder Bürgermeisters Carl Christoph Möller zum öffentlichen Leserbrief des Herrn Kottmann vom 29.07.2020

Sehr geehrter Herr Kottmann,

leider zwingen Sie mich durch Ihrem Leserbrief bedingt, welchen Sie über Facebook auf laenscheld2030, als auch schenklengsfeld.info publiziert haben zur Reaktion, da Ihre Angaben leider nicht den gesamten Sachverhalt widerspiegeln und somit die gemeindlichen Gremien, als auch meine Person in ein schlechtes Licht rücken. Mir ist bewusst, dass wir mit der Tagespflege, dem „Cafe Miteinander“, als auch der Kulturscheune etwas Einzigartiges in Schenklengsfeld schaffen. Auch ich bin den vielen Helferinnen und Helfern, welche sich mit über 4000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit für unser Projekt engagiert haben, sehr dankbar.

 Zunächst einmal müssen wir zwischen der Tagespflege und dem Förderverein Generationenhof e.V., welcher das „Cafe Miteinander“, als auch die Kulturscheune betreibt, unterscheiden. Für die Tagespflege ist es mir gelungen, nachdem kein Betreiber mehr für diese vorhanden war, dank der Unterstützung durch die SPD, einen neuen Betreiber für diese zu finden. Wir sind glücklich, dass sich die AWO für uns entschieden hat und wir somit einen guten und verlässlichen Partner gewinnen konnten und freuen uns auf eine gute und langfristige Zusammenarbeit. Für das anfangs zum Scheitern verurteilte Projekt Tagespflege, wurde somit ein wirtschaftlich solides Fundament durch unser Handeln ermöglicht. Es wird ein Mehrwert für unsere schöne Gemeinde geschaffen und das Geld der Steuerzahler ist gut investiert, da sich die Investition selbst amortisieren wird. Im Bereich des „Cafe Miteinander“, als auch der Kulturscheune, welche Sie als Verein Generationenhof e.V. betreuen, werfen Sie der Gemeinde, aber insbesondere meiner Person mangelnde Unterstützung vor. Obwohl die Gemeinde Schenklengsfeld verpflichtet ist, einen Investitionsstau im mittleren zweistelligen Millionenbereich abzuarbeiten, haben sich die gemeindlichen Gremien dennoch dazu entschlossen, Ihrem Verein für Ihre Aktivitäten, ein Heim zur Verfügung zu stellen und dies mit einer Summe in Höhe von 356.992,74 Euro unterstützt. Sie haben natürlich vollkommen Recht das wir für dieses einzigartige Leuchtturmprojekt auch Förderungen in Höhe von 86.904,00 Euro erhalten haben. Abzüglich der Förderung hat die Gemeinde Schenklengsfeld in diese freiwillige Aufgabe, 270.088,74 Euro investiert. Dies stellt einen erheblichen Vertrauensvorschuss, der gemeindlichen Gremien, als auch des Steuerzahlers, in die bereits ausgeführten und zukünftigen Projekte des Vereins Generationenhof e.V. da.

In Ihrem Vertragsentwurf haben Sie einen Pachtpreis für die zwei Objekte zusammen, „Cafe Miteinander“ und Kulturscheune in Höhe von 10 Euro pro Monat (120 Euro pro Jahr) angeführt und eine Abgabe an die Gemeinde von 10% im Falle der Untervermietung, insofern diese nicht erlassen wird. Das Pachtverhältnis soll sich auf eine Laufdauer von 30 Jahren erstrecken. Der reelle und wirtschaftliche Pachtpreis würde somit 750,25 Euro im Monat / 9002,96 Euro im Jahr betragen. Die Kostendifferenz in Höhe von 8.882,96 Euro pro Jahr trägt somit der Steuerzahler. Mein Versuch diesen Fehlbetrag um 6720 Euro zu Gunsten des Steuerzahlers jährlich zu reduzieren, wird mir von Ihnen als Untätigkeit ausgelegt. Auf die Dauer der gewünschten Laufzeit des Pachtvertrages von 30 Jahren, stellt der von mir erarbeitete Lösungsweg, eine Ersparnis von 201.600 Euro da und würde so maßgeblich zur Refinanzierung der Objekte beitragen. Die Übernahme der von Ihnen geforderten jährlichen Versicherungsleistungen für die Objekte durch die Gemeinde in Höhe von 179,34 Euro, führt den von Ihnen angeführten Pachtpreis in Höhe von 120 Euro pro Jahr ad absurdum. Auch hier waren wir im Interesse Ihres Vereins verhandlungsbereit. Mir ist bewusst, dass Sie als international tätiger Unternehmer nur sich selbst verpflichtet sind, ich hingegen als Bürgermeister bin dem Gemeinwohl verpflichtet.

Weiterhin führen Sie an, dass die Gemeinde Schenklengsfeld es seit zwei Jahren nicht hinbekommt Ihnen einen rechtskräftigen Pachtvertrag zur Verfügung zu stellen. Dies ist leider auch nicht korrekt, die letzten Rechnungen für Renovierungsarbeiten wurden durch die Gemeinde am 5/6.6.2019 beglichen. Ein rechtskräftiger Pachtvertrag wäre erst ab diesem Zeitpunkt möglich gewesen. Am 17.06.2019 wurden alle weiteren Vereine, welchen eine Nutzung des zukünftigen „Generationenhofes“ anstreben, angeschrieben, ob diese noch Ergänzungswünsche zu dem von Ihnen vorgelegten Vertragsentwurf hätten. Dies stellt in meinen Augen einen urdemokratischen Prozess aller Beteiligten da und sollte zukünftiges Konfliktpotential der verschiedenen Nutzungsparteien untereinander vermeiden, auch dies wurde Ihrerseits moniert. Im Rahmen der Abfrage hat sich herausgestellt, dass Sie den Kirmesburschen und Mädchen Oberlengsfeld bereits eine weitere Nutzung der Räumlichkeiten untersagt hatten, obwohl diesen durch meinen Vorgänger ein Nutzungsrecht eingeräumt wurde und diese sich darauf verlassen haben. Um zu schlichten und eine Lösung zu finden wurde daraufhin eine Sitzung mit allen Beteiligten einberufen, deren besprochene Inhalte Sie im Anschluss anzweifelten. Leider haben Sie mich durch Ihr Verhalten genötigt, den Pachtvertrag auszusetzen und die Kirmesburschen und Mädchen in ihren Interessen zu schützen, bis eine annehmbare Lösung des Problems für diese vorliegt. Im Februar 2020 wurden wir durch die Kirmesburschen und Mädchen Oberlengsfeld informiert, das diese ein Ausweichquartier gefunden hätten und somit das Problem gelöst sei. Wie vereinbart und nicht aus heiterem Himmel wurde Ihnen in Folge dessen, der durch die Gemeinde unterzeichnete rechtskräftige Vertrag im Februar 2020 zugestellt, welchen Sie im Anschluss ablehnten und uns gegenüber weitere Änderungswünsche und Forderungen stellten. Auch über diese wurde in den gemeindlichen Gremien verhandelt. Auf Grund immer neuer Änderungswünsche/ Forderungen und ausgiebigen Schriftverkehr wollte der Gemeindevorstand eine finale Besprechung durchführen, um somit einen rechtskräftigen Pachtvertrag herbeizuführen. Im Anschluss an diese Sitzung vom 9.06.2020 zweifelten Sie den besprochenen Sitzungsinhalt, als auch das geführte Protokoll, welches durch alle anwesenden Gemeindevorstandsmitglieder bestätigt wurde, an und übersandten uns am 27.07.2020 wieder einen neuen Vertragsentwurf. Die besprochenen Inhalte haben Sie in diesem wieder zu Ihren Gunsten abgeändert. In unserer Vorstandssitzung vom 4.08.2020 beratschlagten wir erneut über diesen neuen Vertragsentwurf. Mir ist bewusst, dass Sie als Geschäftsmann versuchen, Ihre Interessen für den Verein, welchen Sie vertreten durchzusetzen. Hierzu sind Ihnen alle Mittel recht, der salomonische Weg ist Ihnen scheinbar unbekannt. Goldene Brücken werden zerschlagen, aus meiner persönlichen Sicht der Dinge, haben Sie sowohl der Gemeinde Schenklengsfeld, als auch Ihrem Verein einen Bärendienst erwiesen. Aus Respekt vor Ihrem Alter, Ihrem Lebenswerk, als auch Ihrem Engagement für unsere Gemeinde, gehe ich nicht auf Ihre Diffamierungen gegenüber meiner Person ein.

Weiterhin hat mich ein an Ihren Verein gerichtetes Erklärungsschreiben vom 26.07.2020 meines Stellvertreters und drei weiteren Vorstandsmitgliedern sehr erstaunt und enttäuscht, da ich über dieses im Rahmen meiner Funktion als Vorsitzender des Gemeindevorstandes nicht informiert wurde und dieses auch nicht mit mir abgesprochen war, in welchem mir Untätigkeit zur Vertragsgestaltung und Abschluss des Vertrages vorgeworfen wird. Die vier Unterzeichner können jederzeit eine Unterzeichnung, auf Grund ihrer politischen Mehrheit, im Gemeindevorstand herbeiführen, daher ist dieses Schreiben nicht nur eine einfache politische Heuchelei, sondern vielmehr eine Unverschämtheit.

Zum Ende meiner Ausführungen bleibt fraglich, welchen der zahlreichen Vertragsentwürfe ich unverzüglich unterschreiben soll? Die, über welche wir bereits innerhalb des Gemeindevorstands beratschlagt und abgestimmt haben, oder einfach einen neuen Vertragsentwurf ohne Beratschlagung und Beteiligung der Gremien? Gerne hätte ich die oben angeführte Reduzierung der anfallenden Kosten zu Gunsten des Steuerzahlers noch zu Ende geprüft und durchgesetzt. Dies scheint aber wie so oft unerwünscht zu sein…vielmehr wird eine schnelle Lösung bevorzugt, zum finanziellen Nachteil der Schenklengsfelder Bürgerinnen und Bürger.

Immer wieder wird angeführt, der Verein hätte auf Grund des fehlenden Pachtvertrages keine Planungssicherheit und könnte daher keine Veranstaltungen ausführen. Die Gemeinde Schenklengsfeld hat dem Verein Generationenhof e.V. niemals Steine in den Weg gelegt, wenn dieser eine Veranstaltung durchführen wollte, wir haben immer versucht zu unterstützen wo es möglich war, auch von meinem privaten Geld habe ich für das „Cafe Miteinander“ die neue hochwertige Industriekaffeemaschine im Wert von ca. 1300 Euro gespendet, wie auch viele andere Schenklengsfelder Vereine von mir persönlich Spenden erhalten haben, um ehrenamtliches Engagement zu würdigen, trotz leerer Gemeindekassen.

Der einzige Grund auf Dringlichkeit, in Bezug auf den Pachtvertrag, äußert sich meines Erachtens nach darin, dass nach Abschluss des Vertrages der Verein endlich auf die Einnahmen aus Untervermietung zugreifen kann, welche zur Zeit noch ins Gemeindesäckel fließen und die Gemeinde ihr Mitspracherecht am Objekt verliert.

Gezeichnet

Carl Christoph Möller

Bürgermeister Schenklengsfeld

 

 

Nun folgt meine Stellungnahme.

In dieser Gegenüberstellung möchte ich versuchen Dichtung und Wahrheit abzugrenzen. Die Äußerungen unseres Bürgermeisters sind oft populistisch und polemisch.

Aber selten sachlich korrekt.

BGM Möller:

Zunächst einmal müssen wir zwischen der Tagespflege und dem Förderverein Generationenhof e.V., welcher das „Cafe Miteinander“, als auch die Kulturscheune betreibt, unterscheiden.

Dr. Klein:

Okay, nach den einleitenden Zeilen eine korrekte Unterscheidung.

Tagespflege und die Nutzung der ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäude zusammen, das ist der „Generationenhof“. Allerdings sind wir vom Förderverein kein „Betreiber“. Wir bieten gemeinsam mit Ehrenamtlichen mehrerer Vereine einen Ort der Begegnung, das „Café Miteinander“. Hier konnte, wer möchte, samstags und sonntags auf einen Schwatz vorbeikommen, Kaffee und Kuchen und die Gespräche genießen.

Wir wollen eine Plattform am Generationenhof bieten. Eine Plattform für alle Generationen Aktivitäten zu planen und umzusetzen. Wir wollen dabei helfen, auch gerne Equipment (Beamer, Verstärkeranlage mit Mikrophon, Räume) anbieten, sich auszutauschen, gemeinsam etwas voranbringen, etwas gemeinsam „machen“.

 

BGM Möller:

Für die Tagespflege ist es mir gelungen, nachdem kein Betreiber mehr für diese vorhanden war, dank der Unterstützung durch die SPD, einen neuen Betreiber für diese zu finden.

Dr. Klein:

Korrekt ist, der ursprüngliche Betreiber, die Johanniter hatten einen Vorvertrag unterschrieben, sind aber abgesprungen. Angeblich, da ein Pflegeheim in Kassel massiv verplant wurde.

Die AWO als neuer Betreiber hat – nach Aussage von Herrn Leidenfrost von der AWO Nordhessen – unserer Gemeinde als „Pächter“ der Kindergärten telefonisch eine Absage erteilt. Aber der Hauptamtsleiter habe ihm in diesem Telefonat von der Vakanz der Tagespflege berichtet.

Und der Rest ist „Geschichte“.

Wie die SPD hier reinkommt, bleibt mir schleierhaft.

 

BGM Möller:

Für das anfangs zum Scheitern verurteilte Projekt Tagespflege wurde somit ein wirtschaftlich solides Fundament durch unser Handeln verursacht.

Dr. Klein:

Wenn mit „unser“ die Gemeindeverwaltung gemeint ist, dann ist dieser Satz korrekt. Bezieht sich „unser“ auf andere Personen, ist er falsch (siehe oben).

 

BGM Möller:

Es wird ein Mehrwert für unsere schöne Gemeinde geschaffen und das Geld der Steuerzahler ist gut investiert, da sich die Investition selbst amortisieren wird.

Dr. Klein:

Das ist richtig so, aber ich komme gleich noch einmal darauf zurück.

 

BGM Möller:

…Obwohl die Gemeinde Schenklengsfeld verpflichtet ist, einen Investitionsstau im mittleren zweistelligen Millionenbereich abzuarbeiten, haben sich die gemeindlichen Gremien dennoch dazu entschlossen, Ihrem Verein für Ihre Aktivitäten, ein Heim zur Verfügung zu stellen und dies mit einer Summe in Höhe von 356.992,74 Euro unterstützt. Sie haben natürlich vollkommen Recht das wir für dieses einzigartige Leuchtturmprojekt auch Förderungen in Höhe von 86.904,00 Euro erhalten haben. Abzüglich der Förderung hat die Gemeinde Schenklengsfeld in diese freiwillige Aufgabe, 270.088,74 Euro investiert. Dies stellt einen erheblichen Vertrauensvorschuss, der gemeindlichen Gremien, als auch des Steuerzahlers, in die bereits ausgeführten und zukünftigen Projekte des Vereins Generationenhof e.V. da.

Dr. Klein:

Auch hier gibt viele korrekt dargestellte Tatsachen.

Nur: die Gemeinde hatte sich zum Kauf der Immobilie entschlossen, bevor sich der Förderverein gegründet hat, es war also keine Investition der Gemeinde für unseren Verein. Auch war im Jahre 2015 nichts von dem Millionenloch im Haushalt unserer Gemeinde bekannt bzw. es wurde nicht öffentlich gemacht. 

Allerdings waren die (geplanten) Aktivitäten des Fördervereins Voraussetzung für die im Dezember 2017 gewährte LEADER-Förderung. Der Förderverein wurde gegründet, um gezielte Förderungen für die Aktivitäten und die Renovierung der Gebäude zu erreichen.

Die LEADER-Förderung betrug 60% der Investitionskosten der Gemeinde für den Umbau der ehemaligen Dreherei zum jetzigen „Café Miteinander“ und die Toilettenanlage, also hätten die Gesamtkosten 144.840,00 Euro betragen. Investiert wurden nach der mir vorliegenden tabellarischen Darstellung der Gemeindeverwaltung sogar 152.086,89 Euro. Und in der Kulturscheune wurden nochmals 128.699,84 Euro an Material eingesetzt, insgesamt also knapp 280.000.-€uro für die landwirtschaftlichen Gebäude. Aber es fließen auch 63.550,25 als Kosten für „Grundstück Tagespflege“ in die Kostenrechnung für die Schmiede und die Scheune ein. Eine Auflistung, die zumindest Nachfragen provoziert. Die gesamten Gebäude der Hofreite werden dabei mit 107.000.-€ Wert taxiert.

Aber:                                                                                                                                       

es wurde viel investiert, aber nicht wegen des Fördervereins. Den Investitionen zugrunde lag ein von den Gemeindegremien getragenes Konzept von Räumen um die Tagespflege herum. Ein Konzept, dass die multifunktionale Nutzung der Räume als „Begegnungsstätte“ für alle Einwohner und Vereine beinhaltet und deren Verantwortung und Organisation der Förderverein Generationenhof übernehmen sollte.

Und:

Wir wollen kein Vereinsheim. Dieser Begriff taucht immer wieder auf. Der Förderverein Generationenhof hat kein Vereinsheim nötig. Die Räume am Generationenhof sollen allen offen stehen, die etwas unternehmen, etwas veranstalten wollen. Alle Vereine und Privatpersonen sind willkommen. Aber es führt zu weit, hier die Denkfehler bezüglich unseres Vereinszwecks und der initialen Gedanken der früheren Gemeindeführung zum Generationenhof ausführlich zu betonen.

 

BGM Möller:

In Ihrem Vertragsentwurf haben Sie einen Pachtpreis für die zwei Objekte zusammen, „Café Miteinander“ und Kulturscheune in Höhe von 10 Euro pro Monat (120 Euro pro Jahr) angeführt und eine Abgabe an die Gemeinde von 10% im Falle der Untervermietung, insofern diese nicht erlassen wird. Das Pachtverhältnis soll sich auf eine Laufdauer von 30 Jahren erstrecken.

Dr. Klein:

Das stimmt, diese Fakten und Zahlen wurden in keiner der Sitzungen (es gab genau eine gemeinsame Sitzung zu Vertragsinhalten) diskutiert oder verhandelt, sie wurden akzeptiert. Aber im Vertrag steht, dass der Pachtzins für die Anfangsphase von 5 Jahren extra niedrig angesetzt ist und neu verhandelt werden soll. Diese Information ist aber scheinbar nicht so wichtig, sonst hätte BgM Möller sie sicher erwähnt.

 

BGM Möller:

Der reelle und wirtschaftliche Pachtpreis würde somit 750,25 Euro im Monat / 9002,96 Euro im Jahr betragen. Die Kostendifferenz in Höhe von 8.882,96 Euro pro Jahr trägt somit der Steuerzahler.

Dr. Klein:

??? Das verstehe ich nicht sofort. Ein Gedankensprung?

Die mir vorliegenden Zahlen aus der Gemeindeverwaltung (wurde mir vom BgM persönlich am 4.8.2020 ausgehändigt) sind aber anders. Dort steht bis Ende 2020 eine jährliche Belastung von 7993,00 €, auch ich ziehe hier die 120.-€ Pacht ab. Blieben dann 7873,00€, immerhin runde 1000.-€ weniger als in der Stellungnahme des Bürgermeisters.

Aber immer noch viel Geld pro Jahr und das auf 30 Jahre (die knapp 8000.-€) gerechnet … sind upps „nur“ 239.790.-€. Aber weiter oben standen 270.088,74€ Investitionssumme laut Aussage von BgM Möller. Wahrscheinlich mache ich einen Rechenfehler geht ja nicht anders. Es müssen fast 280.000.- € sein, sonst stimmt die Berechnung ja nicht. Oder irgendjemand anderes außer mir macht einen Rechenfehler.

Und wo ist die bereits von Bürgermeister Gensler geplante Refinanzierung durch den Einzug der Ortsjugendpflege ins Dachgeschoss des Café Miteinander? Unsere Gemeinde zahlt für die Räume im ehemaligen Kino nach meinem Wissen über 500.-€. Schon würde sich der „Generationenhof“ besser rechnerisch darstellen lassen.

 

BGM Möller:

Mein Versuch diesen Fehlbetrag um 6720 Euro zu Gunsten des Steuerzahlers jährlich zu reduzieren, wird mir von Ihnen als Untätigkeit ausgelegt. Auf die Dauer der gewünschten Laufzeit des Pachtvertrages von 30 Jahren, stellt der von mir erarbeitete Lösungsweg, eine Ersparnis von 201.600 Euro da und würde so maßgeblich zur Refinanzierung der Objekte beitragen.

Dr. Klein:

Das sind tolle Zahlenbeispiele, nur wie sollen denn 6720.-€ pro Jahr eingenommen werden? Doch über die Ortsjugendpflege und deren Umzug? Warum nennt er nicht Ross und Reiter, sondern bleibt im Ominösen?.

Mir hat Bgm Möller die 6720.- €/Jahr Ersparnis nicht vorgerechnet bzw. ansatzweise geschildert.

Sollte ich mit der Ortsjugendpflege recht haben, es wäre nicht seine Idee (siehe oben).

 

BGM Möller:

Die Übernahme der von Ihnen geforderten jährlichen Versicherungsleistungen für die Objekte durch die Gemeinde in Höhe von 179,34 Euro, führt den von Ihnen angeführten Pachtpreis in Höhe von 120 Euro pro Jahr ad absurdum. Auch hier waren wir im Interesse Ihres Vereins verhandlungsbereit.

Dr. Klein:

Interessant diese Argumentation.

Allerdings wurde die Höhe der Pacht niemals diskutiert. Und: wäre diese Belastung irgendwann mal angesprochen worden, dann hätten wir als Verein die 120.-€ Pacht drauf gesetzt und würden eben 300.-€ Pacht zahlen. Aber das geht nur, wenn miteinander gesprochen wird. Wurde es aber nicht.

Ab jetzt nenne ich diese Versuche:

„Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern“-Aktion, hier Nummer 1

 

BGM Möller:

Weiterhin führen Sie an, dass die Gemeinde Schenklengsfeld es seit zwei Jahren nicht hin bekommt Ihnen einen rechtskräftigen Pachtvertrag zur Verfügung zu stellen. Dies ist leider auch nicht korrekt, die letzten Rechnungen für Renovierungsarbeiten wurden durch die Gemeinde am 5./ 6.6.2019 beglichen. Ein rechtskräftiger Pachtvertrag wäre erst ab diesem Zeitpunkt möglich gewesen.

Dr. Klein:

Pacht-/Mietverträge werden sehr oft schon geschlossen, bevor Baumaßnahmen begonnen wurden.

Wieder so eine „Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern“-Aktion. Die einzige Baumaßnahme durch die Gemeinde im letzten Jahr war das Anbringen des Geländers am Treppenaufgang zum Seminarraum. Das hätten wir als Verein übernommen, falls wir Pächter gewesen wären. Und es hätte uns auch nicht gestört, dass der Schreiner es angebracht hätte.

Und: warum haben wir dann 15 Monate später immer noch keinen Pachtvertrag??

„Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern“-Aktion Nummer 2

 

BGM Möller:

Am 17.06.2019 wurden alle weiteren Vereine, welchen eine Nutzung des zukünftigen „Generationenhofes“ anstreben, angeschrieben, ob diese noch Ergänzungswünsche zu dem von Ihnen vorgelegten Vertragsentwurf hätten. Dies stellt in meinen Augen einen urdemokratischen Prozess aller Beteiligten da und sollte zukünftiges Konfliktpotential der verschiedenen Nutzungsparteien untereinander vermeiden, auch dies wurde Ihrerseits moniert.

Dr. Klein:

„Urdemokratisch“ ist schon ein tolles Wort. 

Stellen wir uns vor, wir suchen eine Wohnung, haben ein Objekt im Auge, schreiben den Vermieter an. Wir sind mehrere Monate der einzige Interessent. Der Vermieter schreibt dann andere mögliche Interessenten an. Und bietet einem Interessenten noch an, einen Raum als Lager zu nutzen. Und sie als Mieter müssen 30 Jahre lang den Ein- und Ausgang der Nutzer des Lagerraumes tolerieren. Komische Vorstellung. Gemeint ist hier die Einlagerungsgenehmigung für die KiMäBu Oberlengsfeld in einem der Entwürfe von BgM Möller.

Und das soll „urdemokratisch“ sein? Mit uns wurde in jedem Fall solch ein Vorgehen nicht abgesprochen, offenbar sind wir nicht gewollt?

Und die Satzung unseres Fördervereins ist dem Bürgermeister sicher nicht geläufig. Dazu später mehr

 

BGM Möller:

Im Rahmen der Abfrage hat sich herausgestellt, dass Sie den Kirmesburschen und Mädchen Oberlengsfeld bereits eine weitere Nutzung der Räumlichkeiten untersagt hatten, obwohl diesen durch meinen Vorgänger ein Nutzungsrecht eingeräumt wurde und diese sich darauf verlassen haben. Um zu schlichten und eine Lösung zu finden wurde daraufhin eine Sitzung mit allen Beteiligten einberufen, deren besprochene Inhalte Sie im Anschluss anzweifelten.

Dr. Klein:

Eine Vernebelungsaktion, denn das Ansinnen der Kirmesburschen bzw. deren Sorge um ihren Lagerraum ist seit März 2019 im Dorf herumgegangen. Unser Alt-Bürgermeister Gensler hat den KiMäBu Oberlengsfeld die Einlagerung für die Zeit der Umbaumaßnahmen genehmigt.

Es hat nie ein Untersagen der weiteren Nutzung als Lagerraum für die Kirmesmaterialien durch unseren Vereinsvorstand gegeben – wie hätten wir dies ohne Pachtvertrag machen können?  Den Lagerraum planen wir allerdings wirklich anders in unser Aktivitätenprogramm ein – also stimmt der Kern der Aussage von Bgm Möller. Die literarische Darstellung ist … literarisch eben. Faktisch ist sie nicht korrekt.

Und: die beteiligten Vereine haben BgM Möller dieses gemeinsame Gespräch aufgedrängt, immerhin dauerte es gut drei Monate, nämlich in den September hinein, bis dieses Treffen stattfand.

„Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern“-Aktion Nummer 3

 

BGM Möller:

Leider haben Sie mich durch Ihr Verhalten genötigt, den Pachtvertrag auszusetzen und die Kirmesburschen und Mädchen in ihren Interessen zu schützen, bis eine annehmbare Lösung des Problems für diese vorliegt. Im Februar 2020 wurden wir durch die Kirmesburschen und Mädchen Oberlengsfeld informiert, das diese ein Ausweichquartier gefunden hätten und somit das Problem gelöst sei.

Dr. Klein:

Welches Verhalten hiermit gemeint ist, bleibt nebulös. Nur immer schön die Schuld auf andere schieben.

In diesem Gespräch im September 2019 mit den Vorsitzenden mehrerer Vereine (MGV, Landfrauen, Frauenchor und Radfahrverein, KiMäBu Oberlengsfeld und Förderverein Generationenhof) wurden mehrere Absprachen getroffen.

·        Erstens, dass die KiMäBu einen anderen Lagerort für ihre Kirmesmaterialien suchen.

·   Zweitens wir als Förderverein unterstützen ihre Aktivitäten, haben uns bereit erklärt ihnen auch finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen, falls z.B. ein Container gekauft werden müsse.

·    Drittens die anderen Vereine (MGV, Frauenchor, Radfahrverein und Landfrauen) wollen kein vertraglich fixiertes Nutzungsrecht.

Bereits im November 2019 hatten die KiMäBu für ihre Materialien ein Quartier in der Scheune eines Landwirts in Oberlengsfeld gefunden. Unser sonst so gut informierter Bgm Möller will dann im Februar 2020 erfahren haben, dass ein Ausweichquartier gefunden wurde.

 

BGM Möller:

Wie vereinbart und nicht aus heiterem Himmel wurde Ihnen infolgedessen, der durch die Gemeinde unterzeichnete rechtskräftige Vertrag im Februar 2020 zugestellt, welchen Sie im Anschluss ablehnten und uns gegenüber weitere Änderungswünsche und Forderungen stellten.

Dr. Klein:

Vereinbart hatten wir im September 2019, dass uns ein Pachtvertrag zugestellt wird. Okay, er kam dann unwesentlich später (Februar 2020) bei uns an - von Bgm Möller und dem ersten Beigeordneten unterzeichnet. Uns liegt also ein rechtskräftig unterzeichneter Pachtvertrag vor!! Das ist wichtig festzuhalten.

Aber auch hier steckt der Teufel im Detail: Es sind weiterhin die Vereine als Mitnutzer genannt, die bereits im September 2019 auf ihr Mitnutzungsrecht im Beisein des Bürgermeisters (und vieler anderer Zeugen) ausdrücklich verzichtet haben. Und wir sollten nun mit dem Betreiber der Tagespflege bei unseren Aktivitäten ein EINVERNEHMEN erzielen: Klappt das nicht, solle die Gemeinde (wahrscheinlich dann der Bürgermeister) der Schlichter sein.

Wegen dieser Passagen legten wir dann einen geänderten Pachtvertragsentwurf, den der 1. und 2. Vorsitzende (Dr. Frank Klein und Norbert Kottmann) unterzeichneten, dem Gemeindevorstand vor. Ohne die anderen Mitnutzer und ohne EINVERNEHMEN.

Wir wollten diese problematischen Paragraphen nicht im Vertrag stehen lassen.

 

BGM Möller:

Auch über diese wurde in den gemeindlichen Gremien verhandelt. Auf Grund immer neuer Änderungswünsche/ Forderungen und ausgiebigen Schriftverkehr wollte der Gemeindevorstand eine finale Besprechung durchführen, um somit einen rechtskräftigen Pachtvertrag herbeizuführen.

Dr. Klein:

Klar haben wir Änderungswünsche, wenn besprochene Änderungen nicht im Vertragstext umgesetzt werden. Die Vereinsvorsitzenden erklärten mit einem gemeinsam unterzeichneten Protokoll, dass nur der Förderverein Generationenhof als Pächter auftreten solle. Die Vereine einigen sich untereinander vertrauensvoll über die Nutzung der Räumlichkeiten. Und der Begriff „ausgiebiger Schriftverkehr“ kann sich nur auf viele, in der Regel nicht beantwortete, E-Mails an den Bürgermeister beziehen. Der Gemeindevorstand hat mit uns nicht schriftlich verkehrt.

Nun darf der Gemeindevorstand sich weiterhin mit diesem „Bagatell-Vertrag“ wiederholt auseinandersetzen. Die ehrenamtlichen Gemeindevorstandsmitglieder haben ja so viel Zeit sich auch mit Bagatellen zu beschäftigen – und das immer wieder. Und täglich grüßt das Murmeltier…

„Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern“-Aktion Nummer 4

Immerhin wurden Norbert Kottmann und ich zu einer Gemeindevorstandssitzung am 9. Juni 2020 eingeladen. Um die geht es nun.

 

BGM Möller:

Im Anschluss an diese Sitzung vom 9.06.2020 zweifelten Sie den besprochenen Sitzungsinhalt, als auch das geführte Protokoll, welches durch alle anwesenden Gemeindevorstandsmitglieder bestätigt wurde, an und übersandten uns am 27.07.2020 wieder einen neuen Vertragsentwurf. Die besprochenen Inhalte haben Sie in diesem wieder zu Ihren Gunsten abgeändert.

Dr. Klein:

Von Herrn Kottmann und mir wird nicht der Sitzungsinhalt – Gespräch über den Pachtvertrag nach 21 Monaten Erstantragslaufzeit – bezweifelt. Das Protokoll dann schon.

Im uns zugesandten Protokoll werden besprochene Sachverhalte (Stichwort Heringen und „Absprache“) nicht erwähnt, andere inkorrekt geschildert und zu guter Letzt Gesprächsthemen verdreht dargestellt. Wir erhielten nach 6 Wochen (Sitzung war am 9.6.2020) endlich das Protokoll zur kritischen Lektüre!

Zum Glück hatten Norbert Kottmann und ich uns Notizen gemacht, sonst könnten wir uns nicht erinnern. Am 11.7.2020 hatte mir Bürgermeister Möller bei der Vorstellung der AWO am Lindenplatz noch mitgeteilt, wir würden einen Vertrag erhalten kein Protokoll. Am 21.7.2020 landete im E-Mail-Postfach des Vereins… ein Protokoll, kein Vertrag.

Daraufhin stellte Norbert den anhand der besprochenen Themen veränderten Vertragsentwurf Herrn BgM Möller und den anderen Gemeindevorstandsmitgliedern zu. Es wurden keine Vertragsinhalte zu unseren Gunsten verändert, sondern die in der Sitzung am 9.6.2020 besprochenen Abwandlungen vorgenommen.

Es blieb also weiter lustig mit einem entscheidungsfreien Bürgermeister.

Also: „Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern“-Aktion Nummer 5

 

BGM Möller:

In unserer Vorstandssitzung vom 4.08.2020 beratschlagten wir erneut über diesen neuen Vertragsentwurf. Mir ist bewusst, dass Sie als Geschäftsmann versuchen, Ihre Interessen für den Verein, welchen Sie vertreten durchzusetzen. Hierzu sind Ihnen alle Mittel recht, der salomonische Weg ist Ihnen scheinbar unbekannt. Goldene Brücken werden zerschlagen, aus meiner persönlichen Sicht der Dinge, haben Sie sowohl der Gemeinde Schenklengsfeld, als auch Ihrem Verein einen Bärendienst erwiesen.

Dr. Klein:

Ich kenne Gemeinden, da wird der Hauptamtsleiter mit solchen Verträgen beauftragt, aber nicht wiederholt (ist nicht das Dutzend voll?) der Gemeindevorstand. Es geht hier doch nicht um 10.000.-€ und mehr. Nein, 120.-€ Pacht pro Jahr.

Und dann wird die Argumentation umgedreht. Wir erhalten keinen Pachtvertrag, der Pachtvertrag wird wiederholt von Bürgermeister Möller geändert ohne uns zu informieren – aber wir verlangen laufend Veränderungen des (ohne Absprache mit uns veränderten) Pachtvertrags.

Was wir uns auch erdreisten! Einen Vertrag ändern ohne Rücksprache. Hier wird aber Aktion und Reaktion vom Bürgermeister verwechselt. Wir mussten reagieren, um die Vereinsinteressen zu wahren. Um Nachteile zu verhindern. Er hätte uns einen Vertragsentwurf zusenden sollen – nach einem Beschluss des Gemeindevorstands. Aber es kam nur ein Protokoll.

Ach ja, „wir“ arbeiten im tiefroten Bereich. Hatte ich vergessen.

Auch hier wieder werden Aktion und Reaktion vom Bürgermeister vertauscht. Da er unserer Argumentation sachlich nichts entgegensetzen kann, greift er an und beschreibt goldene Brücken, die gebaut wurden. Aber doch keine einzige von ihm. Wir mussten immer wieder auf Vertragsänderungen von ihm reagieren.

Das kann ich jederzeit belegen mit den vielen Vertragsentwürfen, die zwischen Gemeindevorstand und uns hin und her gingen.

Also:

„Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern“-Aktion Nummer 6

 

BGM Möller:

Aus Respekt vor Ihrem Alter, Ihrem Lebenswerk, als auch Ihrem Engagement für unsere Gemeinde, gehe ich nicht auf Ihre Diffamierungen gegenüber meiner Person ein.

Dr. Klein

Klasse Schachzug, wegen des hohen Alters (?) von Herrn Kottmann will sich Herr Bürgermeister Möller zu den Vorwürfen nicht äußern. Nein der alte Herr Kottmann habe ihn nicht nur angegriffen, sondern diffamiert.

Na, der traut sich was, der Kottmann. Diffamiert. Ich wüsste nur zu gerne, wo das im Interview passiert ist. Auch in Emails an unseren Bürgermeister kann ich als Vereinsvorsitzender nichts Diffamierendes entdecken.

Aber Kritik, deutlich ausgesprochene Kritik, die schon. Und die nicht nur einmal… es musste halt immer wieder geschrieben werden.


BGM Möller:

Weiterhin hat mich ein an Ihren Verein gerichtetes Erklärungsschreiben vom 26.07.2020 meines Stellvertreters und drei weiteren Vorstandsmitgliedern sehr erstaunt und enttäuscht, da ich über dieses im Rahmen meiner Funktion als Vorsitzender des Gemeindevorstandes nicht informiert wurde und dieses auch nicht mit mir abgesprochen war, in welchem mir Untätigkeit zur Vertragsgestaltung und Abschluss des Vertrages vorgeworfen wird.

Dr. Klein

Ich wiederum darf die Zusendung des Schreibens an uns sowie die Erlaubnis, es der Öffentlichkeit zu zeigen, als Vertrauensbeweis der vier Gemeindevorstandsmitglieder uns gegenüber werten.

Tja, dieser Vertrauensbruch, daran hätte ich auch sehr zu knabbern. Immerhin ist der Gemeindevorstand die Regierung der Gemeinde und die Gemeindevorstandsmitglieder sind damit die Bereichsverantwortlichen. Falls es absprachegemäß Verantwortungsgebiete gibt. Gibt es die in unserem Gemeindevorstand? Hört sich schon sinnvoll an.

Und ganz schlimm für unser Gemeindeoberhaupt, unsere „Kanzlerin“. 

Es ist in dem Erklärungsschreiben offenkundig nicht nur unser Pachtvertrag gemeint, sondern die Kritik ist umfassender, blamierender am Ende.

Das Nichtentscheiden scheint ein prinzipielles Problem zu sein – und das für einen Bürgermeister. Er muss aber entscheiden – und sich mit diesen Entscheidungen auch Kritik aussetzen. Aber wenn er das Wohl der Gemeinde im Blick hat… doch kein wirkliches Problem.

 

BGM Möller:

Die vier Unterzeichner können jederzeit eine Unterzeichnung, auf Grund ihrer politischen Mehrheit, im Gemeindevorstand herbeiführen, daher ist dieses Schreiben nicht nur eine einfache politische Heuchelei, sondern vielmehr eine Unverschämtheit.

Dr. Klein

Tja, hier kann ich nichts dazu sagen. Da muss er sich mit den Unterzeichnern, die er als unverschämte Heuchler bezeichnet (diffamiert?), auseinandersetzen. Er ist der Regierungschef.

 

BGM Möller:

Zum Ende meiner Ausführungen bleibt fraglich, welchen der zahlreichen Vertragsentwürfe ich unverzüglich unterschreiben soll? Die, über welche wir bereits innerhalb des Gemeindevorstands beratschlagt und abgestimmt haben, oder einfach einen neuen Vertragsentwurf ohne Beratschlagung und Beteiligung der Gremien?

Dr. Klein

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, dies ist uns auch nicht so klar, aber warum nicht einfach die letzte Vertragsversion unterzeichnen? 

Würde ich zumindest so machen.

Oder, falls es Ihnen nicht passt: Nehmen Sie doch einfach mit dem potentiellen Vertragspartner direkten Kontakt auf. Telefon haben wir alle und können wir alle sicher auch bedienen.

 

BGM Möller:

Gerne hätte ich die oben angeführte Reduzierung der anfallenden Kosten zu Gunsten des Steuerzahlers noch zu Ende geprüft und durchgesetzt. Dies scheint aber wie so oft unerwünscht zu sein…vielmehr wird eine schnelle Lösung bevorzugt, zum finanziellen Nachteil der Schenklengsfelder Bürgerinnen und Bürger.

Dr. Klein:

Na gut, dann haben zwei Jahre Bedenkzeit nicht gereicht ein Kostendeckungskonzept zu entwickeln. Aber die letzten vier Wochen sind dann ganz entscheidend, dass unser Bürgermeister keinen gedanklichen Durchbruch erzielt hat. Dabei hatte Alt-Bürgermeister Gensler schon die Idee, das Dachgeschoss des „Café Miteinander“ als Büro ausbauen zu lassen. Als Büro für die Ortsjugendpflege und eventuell die Gemeinde-Kümmerin. Aber davon sind wir aktuell weit entfernt von solchen Gedanken. Oder doch nicht?

Stimmt, nach zwei Jahren Geduld wollen wir jetzt eine schnelle Lösung.

„Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern“-Aktion Nummer 7

 

BGM Möller:

Immer wieder wird angeführt, der Verein hätte auf Grund des fehlenden Pachtvertrages keine Planungssicherheit und könnte daher keine Veranstaltungen ausführen.

Dr. Klein:

Wie sollen wir regelmäßige Veranstaltungen für ein Jahr im Voraus planen, wenn uns plötzlich gekündigt werden kannbzw. Ein anderer Pächter „vor die Nase gesetzt“ wird?

 Wir wollen auch Verpflichtungen eingehen und externe Experten/Referenten für uns gewinnen. Wenn aber nicht klar ist, dass wir die Räume nutzen können, können wir auch keine entsprechende Planung anstellen.

 

BGM Möller:

Die Gemeinde Schenklengsfeld hat dem Verein Generationenhof e.V. niemals Steine in den Weg gelegt, wenn dieser eine Veranstaltung durchführen wollte, wir haben immer versucht zu unterstützen wo es möglich war, auch von meinem privaten Geld habe ich für das „Cafe Miteinander“ die neue hochwertige Industriekaffeemaschine im Wert von ca. 1300 Euro gespendet, wie auch viele andere Schenklengsfelder Vereine von mir persönlich Spenden erhalten haben, um ehrenamtliches Engagement zu würdigen, trotz leerer Gemeindekassen.

Dr. Klein:

Stimmt, die Gemeinde hat uns unterstützt, indem wir die Räume nutzen durften. Das ist richtig und dafür sind wir auch dankbar.

Und die nächste Vernebelungsaktion kommt gleich: Die Kaffeemaschinenspende. 

Vielen Dank dafür im Namen der Landfrauen, denn es ist deren Kaffeemaschine, die nun im „Café MIteinander“ treue Dienste leistet. Der Landfrauenverein hat übrigens auch eine 4-stellige Euro-Summe gespendet und viele andere Mitbürgerinnen und Mitbürger auch. Die wollen aber namentlich nicht genannt werden, sondern möchten anonym bleiben. 

Denen ist es unangenehm mit einer Spende zu „prahlen“.

„Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern“-Aktion Nummer 8

 

BGM Möller:

Der einzige Grund auf Dringlichkeit, in Bezug auf den Pachtvertrag, äußert sich meines Erachtens nach darin, dass nach Abschluss des Vertrages der Verein endlich auf die Einnahmen aus Untervermietung zugreifen kann, welche zur Zeit noch ins Gemeindesäckel fließen und die Gemeinde ihr Mitspracherecht am Objekt verliert.

Gezeichnet

Carl Christoph Möller

Bürgermeister Schenklengsfeld

 

Dr. Klein:

Eigentlich dürfte ich hier gar keinen Kommentar abgeben. Das ist unterste Schublade und so etwas von beleidigend. Als ich diesen Teil der Stellungnahme gelesen hatte, habe ich eine E-Mail an Herrn Bürgermeister Möller geschrieben:

Deine mich persönlich angreifenden Worte, dass der Förderverein nur wegen der Umsätze den Pachtvertrag haben will... Ich hoffe Du machst hierzu noch eine offizielle Klarstellung in der HZ. Oder ist dies tatsächlich deine Meinung? 

Dann frage ich mich, warum wir uns am Dienstagvormittag (Anmerkung, den 4.8.2020) zu einem (deeskalierenden) Gespräch zusammengesetzt hatten. Deeskalation geht anders. Du hast uns als Verein und mir persönlich einfach einen "Tiefschlag" versetzt - ohne einen wirklichen Grund. Offenkundig hast Du / haben einige Andere in den Gemeindegremien die Idee hinter dem "Förderverein Generationenhof" nicht verstanden, kennen unsere Satzung nicht. Schade, sehr schade. Keiner will die Gemeinde benachteiligen, aber ohne miteinander reden geht es nicht. Aber offenbar soll es nun vorangehen, das mit dem "Miteinander-Reden". Und dafür bin ich Dir dankbar.

Ich habe aus der Email nur das P.S. zitiert.

 

Antwort:  bis heute (03.02.2022) keine

Dementi des Vorwurfs:   nein, bis heute nicht.                     Weder persönlich noch in einem Printmedium

 

 

 

 

 

Mein persönliches Resumee:

 

Das ist die Taktik(?) unseres Meisters aller Bürger:

1.   bei Gegenwind wegducken und dann

2.   volle Breitseite dem „Gegner“ geben,

3.   Probleme umschiffen;

4.   nichts entscheiden, dann werden auch keine Fehler gemacht.

 

Es schien wirklich Bewegung in die Sprachlosigkeit reingekommen zu sein. Es gibt einen neuen (vom Bgm veränderten) Pachtvertragsentwurf... Mit schon wieder neuen Vertragsinhalten, aber darin enthalten  sind neue Kröten, die wir schlucken sollen. 

Er scheint ein Schnellschuss zu sein. Und die Pacht soll auf einmal einen symbolischen Euro betragen? Seltsam, sehr, sehr seltsam…


Er bleibt der Magier, der bei jeder Gelegenheit/Notwendigkeit ein anderes Kaninchen aus dem Hut zaubert.

 

Dr. Frank Klein, 23. August 2020